Monday, June 7, 2010

Clean Code Developer: 2. Oranger Grad - Zusammenfassung

Also, dann auf zum zweiten Grad...

1. Prinzipien
1.1 Single Level of Abstraction (SLA)

Warum? Die Einhaltung eines Abstraktionsniveaus fördert die Lesbarkeit.
  • Variablenzuweisung = niedrigstes Abstraktionsniveau, Methodenaufrufe = höhere Abstraktionsniveaus, API-Aufrufe = sehr hohes Level
  • Innerhalb einer Methode sollte nur ein Abstraktionsniveau verwendet werden, damit der Code gut lesbar und leicht zu verstehen ist.
1.2 Single Responsibility Principle (SRP)

Warum? Fokus erleichtert das Verständnis. Eine Klasse mit genau einer Aufgabe ist verständlicher als ein Gemischtwarenladen.
  • Eine Klasse sollte nur einen Grund für Änderungen haben. Folglich übernimmt eine Klasse genau eine Aufgabe.
  • Verletzung des Single Responsibility Principles führt zu Kopplung und erhöhter Komplexität
1.3 Separation of Concerns (SoC)

Warum? Wenn eine Codeeinheit keine klare Aufgabe hat ist es schwer sie zu verstehen, sie anzuwenden und sie ggf. zu korrigieren oder zu erweitern.
  • Concerns (Belange) stehen orthogonal zueinander und zur Hauptfunktionalität, z.B. Tracing, Logging, Transaktionalität, Caching
  • Concerns in verschiedene Code-Einheiten trennen, im Einklang mit dem Single Responsibility Principle, z.B. DB-Zugriffe von Geschäftslogik trennen
  • SoC führt zu loser Kopplung, hoher Kohäsion und gut testbaren Komponenten
1.4 Source Code Konventionen

Warum? Code wird häufiger gelesen als geschrieben. Daher sind Konventionen wichtig die ein schnelles Lesen und Erfassen des Codes unterstützen.
  • Namensregeln: Warum? Ohne Namensregeln muss man sich wieder und wieder auf den Stil einzelner Entwickler einstimmen.
  • Richtig kommentieren: Warum? Unnötige oder gar falsche Kommentare halten beim Lesen auf. Der Code sollte so klar und deutlich sein dass er möglichst ohne Kommentare auskommt.
2. Praktiken
2.1 Issue Tracking

Warum? Nur, was man aufschreibt, vergisst man nicht und kann man effektiv delegieren und verfolgen.
2.2 Automatisierte Integrationstests

Warum? Integrationstests stellen sicher dass der Code tut was er soll. Diese wiederkehrende Tätigkeit nicht zu automatisieren wäre Zeitverschwendung.
  • Regressionstests, um Korrektheit von Änderungen sicherzustellen und Angst vor Änderungen zu nehmen
  • Automatisierung notwendig, da händisch nicht praktikabel
  • Integrationstests oder noch besser Unit Tests durchführen (fernes Ziel: Test Driven Development)
2.3 Lesen, Lesen, Lesen

Warum? Lesen bildet!
  • Ziel: immer den neuesten Stand der Entwicklung und der Techniken beobachten
  • Vorschlag: mindestens 6 Fachbücher pro Jahr plus Fachzeitschriften und Blogs regelmäßig lesen
2.4 Reviews

Warum? Vier Augen sehen mehr als zwei. Wenn der eine Entwickler dem anderen seinen Code erklärt, tauchen meist Details auf, die bislang nicht bedacht wurden.
  • als kontinuierlicher Prozess beim Pair Programming und/oder
  • als eigenständiger Prozessschritt beim Code Review

Clean Code Developer: 1. Roter Grad - Erfahrungen

Meine 21 Tage im roten Grad sind heute zu Ende gegangen. Eine Zusammenfassung der Prinzipien und Praktiken sind in meinem Post vom 13. April 2010 zu finden. Hier meine Erfahrungen und Meinungen...

3. Ergebnisse
3.1. Don't Repeat Yourself (DRY)
  • Status: grün
  • Meine Meinung: Ich achte insgesamt stärker auf Copy&Paste. Wenn ich Code-Passagen kopieren möchte, überlege ich immer erst, ob sich das Kopieren nicht sinnvoll vermeiden lässt. Alternativen:
    • Code in gemeinsam benutzte Methode einpacken,
    • Code in gemeinsam benutzte Hilfsklasse extrahieren,
    • beide Code-Abschnitte zusammenfassen (Original und Kopie-Ziel).
  • Tools: Zur automatischen Prüfung von DRY kommen zwei Tools in Frage:
  • Erkenntnisse:
    • Checkstyle-Regel "StrictDuplicateCode": Das Limit muss auf mindestens 24 Zeilen hochgesetzt werden (Default: 12 Zeilen), um keine Warnungen wegen des Copyright-Headers im Projekt LunaRCP zu bekommen. Folgende Dinge schränken jedoch die Benutzbarkeit stark ein:
      • Javadoc-Zeilen werden nicht ignoriert.
      • Es sind keine definierten Ausschlüsse möglich, wie z.B. bei PMD.
      • Die Prüfung ist nicht zuverlässig. Teilweise werden Code-Passagen auch nach Änderungen noch als dupliziert angezeigt. "Rebuild All" konnte das Problem nicht lösen.
    • Die Checkstyle-Regel "StrictDuplicateCode" wurde nach der Durchführung einiger Code-Verbesserungen wieder deaktiviert. Aber auch CPD bringt hier keine besseren (brauchbareren) Ergebnisse. Der automatisierte Einsatz im Nightly Build macht aus meiner Sicht derzeit keinen Sinn.
3.2. Keep it simple, stupid (KISS)
  • Status: grün
  • Meine Meinung: Ich liebe KISS! Und ich halte nicht viel von Lösungen, die unnötig kompliziert sind und z.B. Erweiterungspunkte auf Vorrat vorsehen, nur weil man sie ja vielleicht irgendwann in ferner Zukunft mal brauchen könnte.
3.3. Vorsicht vor Optimierungen!
  • Status: grün
  • Meine Meinung: Optimierungen führe ich grundsätzlich nur durch, wenn offensichtlich Bedarf besteht. Ich mag keine "Optimierung auf Vorrat". Zu jeder Optimierungsaktion gehört ein vorheriges CPU- und/oder Memory-Profiling.
3.4. Favour Composition over Inheritance (FCoI)
  • Status: gelb
  • Meine Meinung: Dieses Prinzip habe ich während des roten Grades nur selten angewandt, was aber sehr an den bearbeiteten Aufgabenstellungen lag (sehr wenig Neuentwicklungen). Dieses Prinzip muss ich in Zukunft noch mehr verinnerlichen.
3.5. Die Pfadfinderregel beachten
  • Status: grün
  • Meine Meinung: Im Tagesgeschäft beachte ich die Pfadfinderregel. Immer, wenn eine Code-Passage "komisch" aussieht, d.h. einen "smell" hat, verbessere ich den Code. Im roten Grad habe ich verstärkt auf DRY, KISS und FCoI geachtet.
3.6. Root cause analysis
  • Status: grün
  • Meine Meinung: Diese Regel beachte ich im Normalfall. Die Suche nach der wirklichen Ursache kostet langfristig gesehen viel weniger Zeit als die andauernden Workarounds.
3.7. Ein Versionskontrollsystem einsetzen
  • Status: grün
  • Meine Meinung: Subversion ist seit längerem im Einsatz, inkl. der Verwendung von Tags und Branches.
3.8. Erste Refaktorisierungsmuster anwenden
  • Status: grün
  • Meine Meinung: Verwende ich seit Ewigkeiten. Die am meisten verwendeten Refaktorisierungen der Eclipse IDE sind bei mir: "Methode extrahieren", "Klasse extrahieren", "Umbenennen", "Verschieben", "Konstante extrahieren", "Methoden-Signatur verändern".
3.9. Täglich reflektieren
  • Status: grün
  • Meine Meinung: Die tägliche Reflektion über die getane Arbeit musste ich mir erst angewöhnen. Ich sehe sie mittlerweile als ein gutes Mittel an, um sich direkt vor dem Feierabend nochmal zu fragen, was man heute alles erledigt hat und welche Punkte eventuell noch offen sind. Die offenen Punkte trage ich in meine persönliche To-Do-Liste für den nächsten Tag ein, damit ich mir die Dinge nicht merken muss (d.h. nicht in den Feierabend mit nach Hause nehme) und nichts vergesse.

Sunday, May 30, 2010

10+1 things they never teach in college about programming

10+1 Dinge, die man nicht an der Uni oder FH lernt: http://www.dzone.com/links/r/101_things_they_never_teach_in_college_about_prog.html

Ja, so isses...

Neuer Artikel im Eclipse-Magazin

Im aktuellen Eclipse-Magazin (4.2010) ist mein zweiter Artikel zum Projekt LunaRCP erschienen: "Baumkunde für Einsteiger. Navigationsbäume mit LunaRCP erstellen".

BTW, den ersten Artikel hatte ich in Zusammenarbeit mit Manfred Novotny geschrieben. Er war bereits im Eclipse-Magazin 1.2010 erschienen: "Persistenzlego. Hibernate-Integration mit Eclipse RCP".

Tuesday, April 27, 2010

Clean Code Developer: Armbänder


Super, jetzt sind sie endlich da, die CCD-Armbänder. Bestellt am 1. April (kein Scherz!) und schon geliefert am 23. April.

Tuesday, April 13, 2010

Clean Code Developer: 1. Roter Grad - Zusammenfasung

"Mit dem roten Grad beginnt der Weg des Clean Code Developers. Ab hier gilt es, einen ersten Teil des CCD Wertesystems in die tägliche Arbeit einzubringen und immer wieder zu üben." Dann wollen wir mal starten...

1. Prinzipien
1.1. Don't Repeat Yourself (DRY)

"Warum? Jede Doppelung von Code oder auch nur Handgriffen leistet Inkonsistenzen und Fehlern Vorschub."
1.2. Keep it simple, stupid (KISS)

"Warum? Wer mehr tut als das Einfachste, lässt den Kunden warten und macht die Lösung unnötig kompliziert."
  • Einstein: "Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher."
  • Eine einfache, klare, leicht verständliche Lösung sollte immer bevorzugt werden.
  • Praxis: Reviews und Pair Programming.
1.3. Vorsicht vor Optimierungen!

"Warum? Optimierungen kosten immer viel Aufwand. Wer Vorsicht walten lässt, spart oft wertvolle Ressourcen für das, was dem Kunden wirklich nützt."
  • M.A. Jackson: Rules of Optimization:
    • Rule 1: Don't do it.
    • Rule 2 (for experts only): Don't do it yet.
  • Verständlichkeit und Evolvierbarkeit vor (minimalen) Performance-Optimierungen.
  • Optimierungen nur, wenn vom Kunden gefordert, vom Entwickler zweimal überlegt und mit Profiler-Analyse
1.4. Favour Composition over Inheritance (FCoI)

"Warum? Komposition fördert die lose Kopplung und die Testbarkeit eines Systems und ist oft flexibler."
  • Gang of Four: "Because inheritance exposes a subclass to details of its parent's implementation, it's often said that 'inheritance breaks encapsulation'."
  • Vererbung: white box, Subklasse abhängig von Elternklasse
  • Komposition: black box, klare Schnittstelle, bessere Entkopplung, leichtere Austauschbarkeit
2. Praktiken
2.1. Die Pfadfinderregel beachten

"Warum? Jede Beschäftigung mit einem Gegenstand macht ihn zumindest ein kleinwenig besser. Ganz ohne bürokratische Planung. Fundament und Graswurzelansatz für mehr Qualität."
  • Pfadfinderregel: "Hinterlasse einen Ort immer in einem besseren Zustand als du ihn vorgefunden hast."
  • Nach getaner Arbeit stimmt der Code mit dem Clean Code Development Wertesystem mehr überein als vorher.
  • Anti-Pattern: Broken-Windows-Theorie (eine zerbrochene Fensterscheibe führt später zu völliger Verwahrlosung)
2.2. Root cause analysis

"Warum? Symptome behandeln bringt vielleicht schnell eine Linderung - langfristig kostet es aber mehr Aufwand. Wer stattdessen unter die Oberfläche von Problemen schaut, arbeitet am Ende effktiver."
  • Immer nach der Ursache eines Problems suchen.
  • Bei Kenntnis des Wurzelproblems ist die Bereinigung meist weniger aufwändig als eine Symptomkur.
2.3. Ein Versionskontrollsystem einsetzen

"Warum? Angst vor Beschädigung eines 'running system' lähmt die Softwareentwicklung. Mit einer Versionsverwaltung ist solche Angst unbegründet. Die Entwicklung kann schnell und mutig voranschreiten."
2.4. Erste Refaktorisierungsmuster anwenden

"Warum? Code verbessern ist leichter, wenn man typische Verbesserungshandgriffe kennt. Ihre Anwendungsszenarien machen sensibel für Schwachpunkte im eigenen Code. Als anerkannte Muster stärken sie den Mut, sie anzuwenden."
2.5. Täglich reflektieren

"Warum? Keine Verbesserung, kein Fortschritt, kein Lernen ohne Reflexion. Aber nur wenn Reflexion auch eingeplant wird, findet sie unter dem Druck des Tagesgeschäftes auch statt."
  • Persönliche Entwicklung durch kleinschrittige Planung und Reflexion nach jedem Schritt.
  • Die Arbeit so einteilen, dass sie aus Aufgaben besteht, die an einem Arbeitstag zu bewältigen sind.
  • Die Arbeit nicht mit in den Feierabend tragen.

Monday, February 22, 2010

Clean Code Developer: 0. Schwarzer Grad

Manfred Novotny hatte mich im Januar auf diese tolle Homepage aufmerksam gemacht: Clean Code Developer. Ich kann nur sagen: eine Offenbarung! Endlich eine klare Ansage, was Professionalität in der Software-Entwicklung bedeutet / bedeuten kann / bedeuten könnte (je nach persönlichem Standpunkt). Ein nachvollziehbares und praktisch anwendbares Wertesystem für jeden Software-Entwickler. Obendrein wird eine Sammlung von Prinzipien und Praktiken angeboten, die in verschiedenen Stufen ("Graden") der Entwicklung zum "Clean Code Developer" erlernt und verinnerlicht werden können.

Ich finde das Ganze eine echt tolle Sache und habe deshalb beschlossen, mich ebenfalls auf den Weg zum "Clean Code Developer" zu machen. Gemäß den CCD-Graden befinde ich mich nun also im "Schwarzen Grad". Derzeit stehen dem Übergang zum "Roten Grad" noch einige administrative Aufgaben im Weg, die meine Zeit beanspruchen. Ich werde dann später für jeden CCD-Grad meine persönlichen Erfahrungen hier im Blog festhalten.

Monday, January 11, 2010

How to convert a Maven pom.xml into an Ivy ivy.xml file

If you're using Maven just for resolving dependencies, Ivy might be a good alternative for you. You may convert your pom.xml into an ivy.xml file using the following Ant script:

<project name="convertPomToIvy" basedir="." default="convert"
xmlns:ivy="antlib:fr.jayasoft.ivy.ant"
xmlns:ac="antlib:net.sf.antcontrib">

<path id="antlib.classpath">
<fileset dir="C:/Program Files/apache-ivy-2.1.0" includes="*.jar"/>
<fileset dir="C:/Program Files/apache-ivy-2.1.0/lib" includes="*.jar"/>
</path>

<taskdef uri="antlib:fr.jayasoft.ivy.ant"
resource="fr/jayasoft/ivy/ant/antlib.xml"
classpathref="antlib.classpath"
loaderref="antlib.classpath.loader"/>

<target name="convert">
<ivy:convertpom pomFile="pom.xml" ivyFile="ivy.xml" />
</target>
</project>

Please note that you may want to adjust the paths to the Ivy JAR files.